26th Oct 2014

Thema:    

Europäische Zentralbank: 25 europäischen Banken beim Stresstest durchgefallen


Heute hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Ergebnisse ihres Stresstests bekannt gegeben – mit dem enttäuschenden Ergebnis, dass 25 Banken diesen nicht bestanden haben. 13 Geldinstitute müssen in den nächsten Monaten zusätzliches Eigenkapital besorgen.

Mit dem Stresstest wollte die EZB testen, wie gut die europäischen Kreditinstitute in Zukunft auf neue Krisen vorbereitet sind. Insgesamt wurden bei dem Check 130 der wichtigsten Banken getestet. Hierbei wurden die Bilanzen auch riskante Posten in den Bilanzen geprüft und zusätzlich mussten die Testkandidaten beweisen, wie gut sie einen starken Einbruch der Konjunktur abfangen könnten ohne auf Staatsgelder angewiesen zu ein. Bei den durchgefallenen Instituten betrug die Kapitallücke insgesamt 25 Milliarden Euro – diese müsse in den nächsten Monaten durch weitere Eigenkapitalbeschaffung ausgeglichen werden. Können sie dies nicht, droht die Abwicklung.

Gefordert wurde in den Test lediglich eine Eigenkapitalquote von 5,5 Prozent. Die durchgefallenen Banken konnten dies nicht erfüllen - die österreichische Problembank ÖVAG wies sogar nur eine Quote von 2,5 Prozent auf. Dies bedeutet, wenn bei der Bank auch nur 2,5 Prozent der Verbindlichkeiten nicht zurückgezahlt werden, bekommt die Bank Probleme, da sie dies nicht mehr durch ihr Eigenkapital auffangen kann.

Von den 25 durchgefallenen Banken haben jedoch bereits 12 Banken ihr Eigenkapital während der Test lief aufgestockt und erfüllen somit bereits die Forderungen – darunter auch die Münchner Hypothekenbank als einzige deutsche Bank, die den Test nicht bestanden hat. Die größten Kapitallöcher bestehen bei italienischen Banken – hier findet sich die größte Anzahl der durchgefallenen Banken, welche insgesamt eine Lücke von 9,4 Milliarden Euro aufweisen.

Wie können die betroffenen Banken nun ihr Eigenkapital aufstocken? Hierfür gibt es verschiedene Optionen. Zum einen können sie risikoreiche Kredite und Versicherungen verkaufen, so dass das vorhandene Eigenkapital weniger Risiken sichern muss. Alternativ können die Banken auch mit den Aktionären eine Kapitalerhöhung vereinbaren – dies wäre durch direkt neue Gelder möglich oder auch durch eine Umwandlung von Gewinnen in Eigenkapital, anstatt diese an die Aktionäre in Form von Dividenden auszuschütten.

Sollte es den betroffenen Banken in den nächsten Monaten nicht gelingen, die Kapitallücke zu schließen, bedeutet dies, dass die Banken liquidiert müssen, da sie im Falle einer neuen Krise nicht in der Lage wären, diese ohne staatliche Unterstützung zu überstehen.

>